Erlebnis Hüttenwandern in den Allgäuer Alpen

Am Donnerstag, 27.06.2024 trafen sich um 5.10 Uhr 16 Jugendliche aus Klassenstufe 8 und 9 mit Frau van Geest, Herrn Müller und Herrn Weippert am Heilbronner Hauptbahnhof. Alle waren pünktlich am vereinbarten Treffpunkt und die Bahnreise nach Oberstdorf im Allgäu konnte beginnen. Im Tourenrucksack war alles, was man für die nächsten drei Tage braucht. Incl. Vesper und Trinken kommt jede/r auf +/- 10 kg.
In Oberstdorf angekommen, ging es mit dem Bus direkt weiter zum Startpunkt unserer Tour: „Birgsau“ (948m). Der ursprünglich geplante Zugang über das Kleinwalsertal war uns wegen Schneehöhen von bis zu 3m verwehrt.

So hatten wir einen konditionell herausfordernden, steilen Anstieg von rund 800 Höhenmetern bis zum Krummbacher Höhenweg/Panoramaweg zu bewältigen, der uns dann über den schönen Guggersee und weiteren knapp 300 Höhenmetern nach insgesamt fast 8 h zur Mindelheimer Hütte (2058m) brachte. Auch wettertechnisch war alles drin: Regen, Sonne, Wolken und Wind. Weiter oben gab es etliche Schneefelder, die wir auch für manchen Schneeball nutzen.

Auf der Hütte hatten wir in unserem Gemeinschaftslager reichlich Platz. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, gab es für uns extrem leckere Käsespätzle mit Salat. Mit Spielen im Gastraum oder Spaß auf dem Zimmer klang der Abend gemütlich aus. Auch die Nachtruhe um 22 Uhr war kein Problem, wir waren richtig müde.
In der Nacht zog ein Gewitter mit reichlich Regen über uns hinweg. Das Hüttenpersonal riet uns deshalb von der geplanten Route ab. So wählten wir am Freitag ein weiteres Mal die Alternativroute: über die Schwarze Hütte im Tal, wo die Schüler nach unserer Einkehr von der Wirtin für ihr korrektes Verhalten persönlich gelobt wurden ging es auf der anderen Seite auf dem Eselweg 900 Höhenmeter hinauf zur Rappenseehütte (2091m). Durch Wald und über Weiden, vorbei an Schluchten und Wasserfällen, einfach beeindruckend. Auch das Wetter war prächtig. Für Unvorsichtige mit Sonnenbrandgarantie.

Nachdem wir auf der Rappenseehütte eingecheckt und unsere Schlafräume bezogen hatten, trafen wir uns mit Badesachen, um uns im nahegelegenen großen Rappensee (siehe Foto) zu erfrischen. Die Schneefelder reichten bis ans Wasser, entsprechend frisch war das kurze Bad. Anschließend konnten wir warm duschen und uns in der Nachmittagssonne wieder aufwärmen.
In der gemütlichen Gaststube hatten wir nach dem Abendessen wieder viel Spaß, genauso wie auf den Zimmern.

Unser letzter Tag begann nach ruhiger Nacht mit herrlichem Wetter. Der Abstieg ins Tal ging gut, obwohl der Winter stellenweise den Weg zerstört hatte. Auch die Querung zweier Schneefelder konnte uns nicht aufhalten. Bei der Petersalpe auf knapp 1300m machten wir noch mal eine längere Pause mit Einkehr, bevor wir ganz unten ankamen. Von der Alpe Eschbach ging es mit dem Bus zurück nach Oberstdorf wo wir nach gemeinsamem Eis essen noch zwei Stunden Freizeit hatten, bevor uns die Bahn nach Hause brachte.

Was bleibt? Viele schöne Erinnerungen, faszinierende Eindrücke der Bergwelt, Begegnungen mit Murmeltieren und Steinböcken, eine Gruppengemeinschaft, die mit jedem Tag besser wurde. Das Erlebnis an einem Tag 7 – 8 Stunden wandern zu können, die Deutsche Bahn noch an ihrer Pünktlichkeit arbeiten muss und die Dankbarkeit, dass alle heil zu Hause angekommen sind. Und natürlich, dass Deutschland an dem Abend noch mit 2:0 im Achtelfinale gegen Dänemark gewonnen hat.
Dazu die vielen Erlebnisse, die diesen Bericht sprengen würden. Das können die erzählen, die dabei waren.

(WP)